Azure VM als HP 3PAR Quorum Witness

Azure VM als HP 3PAR Quorum Witness
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Warum man eine Azure VM für die  HP 3PAR Quorum Witness nutzen sollte? Ich sags kurz und knapp: Weil die an einen dritten Standort verbracht werden sollte und wer hat schon einen dritten vollwertigen Rechenzentrumsstandort? Niemand! Genau. Azure VMs sind also eine super smarte Lösung in Verbindung mit einer HP 3PAR Quorum Witness. Oder sogar vlt. für alle Witness Architekturen?

Wie das geht?

Was wird benötigt?

  • Azure Account (Ressource Manager)
  • Lokale Hyper-V 2012 R2 Umgebung oder Windows 8 (Mit Hyper-V Rolle)
  • PowerShell (Hyper-V und Azure)

HP 3PAR Quorum Witness Vorbereitungen

Zunächst einmal muss man sich die Software beschaffen. Ich habe sie durch einen HP Techniker in Form eines ISO-File erhalten. In dem ISO war eine VHDX-Festplatte enthalten. Dies muss ich erstmal ins VHD-Format konvertieren.

Convert-VHD -Path .\festplatte.vhdx -DestinationPath .\festplatte.vhd

Dann lege ich eine VM im lokalen Hyper-V an.

Linux Virtual Machine CentOS Vorbereitungen

Nun muss ich die entsprechende Vorbereitungen im Linux selbst treffen. Jedes OS welches in Azure betrieben wird, muss ein wenig angepasst werden, damit es richtig mit den Azure-Fabrics kommunizieren kann. In diesem Falle sind es die folgenden Schritte, die ausgeführt werden müssen.

HP 3PAR Quorum Witness starten

Nun bitte die VM starten und auf der Konsole die initialen Einstellungen machen. Diese sind im Wesentlichen.

  • DHCP einschalten (In Azure ist OS-seitig nur dhcp erlaubt)

 Azure VM Kernel Einstellungen für CentOS

Hinter diesem Link befindet sich eine Liste an Anweisungen die auf CentOS 6.5 ausgeführt werden müssen:

Die Anleitung ist fehlerhaft. Bei mir funktionierte der Download-Mirror für die Paket-Installation in CentOs nicht. Ich habe einen anderen Mirror in die /etc/yum.conf eingetragen.

[base]

name=CentOS-$releasever – Base

mirrorlist=http://mirrorlist.centos.org/?release=6&arch=x86_64&repo=os

gpgcheck=1 gpgkey=file:///etc/pki/rpm-gpg/RPM-GPG-KEY-CentOS-6

Zudem sollte die anderen Repositories auch einfach gelöscht werden.

rm -rf  /etc/yum.repos.d/*

Dann habe ich festgestellt, dass sich CentOS die MAC-Adresse des Rechners auf dem die Hyper-V-VM läuft in einer Datei merkt.

/etc/sysconfig/network-scripts/ifcfg-eth0

Dort bitte die Zeile HWADRESS löschen. Sollte diese Zeile erhalten bleiben, dann versucht das OS die eth0-Schnittstelle in Azure zu starten, erwartet aber eine andere MAC-Adresse und fährt die Schnittstelle dann nicht hoch. Damit wäre die VM wertlos, weil über das Netzwerk nicht erreichbar.

Ansonsten kann die Anleitung abgearbeitet werden.

Danach muß die VM dann heruntergefahren werden.

VHD nach Azure hochladen

Mit dem folgenden Befehl lade ich die VHD-Festplatte dann nach Azure hoch. Die Festplatte muß im selben Storage-Account liegen, wie die VM später auch.

Add-AzureRmVhd

Azure VM über PowerShell anlegen

So nun lege ich mit dem folgenden PowerShell-Script eine VM an, die das vorbreitete Linux Image als Master-Image anzieht.

GitHub-Link

Die VM wird gleich gestartet. Per SSH kann ich nun gleich auf die Shell zugreifen, um die weiteren Konfigurationsschritte der HP 3PAR Quorum Witness auszuführen.

Wichtig ist, dass HP ein paar Voraussetzungen erfüllt sehen will.

  • VM host operating system: VMware ESXi 5.x, VMware ESXi 6.0, or Windows Hyper-V Server or Windows Server 2012 R2 with Hyper-V role enabled
  • Ethernet: Network interface with access to the same network as the two arrays that are in a Peer Persistence relationship. Static IP address.
  • Maximun RTT: RTT is 150 ms (with a connection timeout of 250 ms and a response timeout of 3 seconds)
  • Software license requirements: 3PAR Remote Copy Software license, 3PAR Peer Persistence Software license
  • Memory 2048 MB
  • Disk space 20 GB

Fazit

Jeder der Storage im eigenen Rechenzentrum betreibt kennt das Problem. Wo legt man einen Witness-Server hin? Der muss ja logischerweise an einen dritten Standort gelegt werden, um ein Split-Brain-Szenario zu verhindern.

Niemand hat einen richtig ausgestatteten dritten Rechenzentrumsstandort. Meist läuft es auf eine Notlösung in einem feuchten Kellerraum hinaus. Dies ist bei einer HA-Lösung nicht im Sinne des Erfinders. Also wenn Hochverfügbarkeit, dann richtig.

Ich finde mit Azure habe ich eine sehr charmante Lösung gefunden.

Viel Spaß beim Ausprobieren!